
Kurz zusammengefasst:
22.05.2025
5 Minuten
Kundalini Yoga
Wer neu im Kundalini Yoga ist, stellt sich oft ganz praktische Fragen: Was brauche ich für die Stunde? Was ziehe ich an? Und – wie begrüße ich mich im Kundalini Yoga eigentlich?
Gerade wenn du zum ersten Mal in eine Kundalini Yoga Stunde kommst, kann diese Frage auftauchen. Denn hier beginnt der Unterricht nicht mit einem lockeren „Hallo“ oder Smalltalk – sondern mit einem Moment der Stille, mit geschlossenen Augen, manchmal begleitet von einem Mantra.
Ich möchte dir in diesem Artikel erklären, wie die Begrüßung beim Yoga im Kundalini Kontext aussieht, was sie bedeutet – und warum es dabei nicht um Perfektion geht, sondern um Verbindung. Zu dir selbst.
Im klassischen Kundalini Yoga stimmen wir uns zu Beginn jeder Praxis mit einem Mantra ein: Ong Namo Guru Dev Namo. Dieses Mantra ist eine bewusste Hinwendung. Eine Einladung an dich selbst, präsent zu werden. Anzukommen. Nicht nur auf der Matte, sondern in deinem Inneren.
Übersetzt bedeutet es in etwa: „Ich verneige mich vor der schöpferischen, universellen Weisheit. Ich verneige mich vor der inneren Weisheit, die mich führt.“
Was es genau mit diesem Mantra auf sich hat und welche weiteren Mantras im Kundalini Yoga gesungen werden, erfährst du übrigens im Artikel Was singt man beim Kundalini Yoga?
In meinen Yogastunden ist das Einstimmen mit diesem Mantra ein ganz besonderer Moment. Nicht feierlich im Sinne von „heilig“, sondern still, bewusst, verbindend. Dabei geht es nicht darum, schön oder korrekt zu singen, sondern darum, die Klangvibration zu spüren – sie wahrzunehmen. Du öffnest damit einen Raum, in dem du dich selbst im gegenwärtigen Moment wahrnehmen kannst. Ein Raum, in dem du dir selbst zuhörst.
Das Mantra ist auf Gurmukhi, einer alten Sprache aus Nordindien. Es ist kein religiöses Gebet, sondern ein Klangschlüssel, der dich mit deiner inneren Stimme und Intuition verbindet.
Wenn du dieses Mantra zu Beginn der Praxis rezitierst, eröffnest du damit bewusst einen Raum. Du sagst dir selbst: Ich bin hier. Ich bin bereit, mir zu begegnen.
Diese Frage höre ich oft – gerade von Menschen, die zum ersten Mal Yoga machen oder generell nicht viel singen. Vielleicht fragst du dich auch: Muss ich das überhaupt machen?
Die Antwort ist: Nein. Du musst nichts. Es gibt keinen Zwang, keine Bewertung. In meinem Unterricht ist es völlig in Ordnung, wenn du das Mantra erst einmal nur innerlich hörst oder beobachtest, wie andere es singen.
Ich lade dich ein, neugierig zu sein. Vielleicht spürst du irgendwann den Impuls, deine Stimme zu erheben – nicht für andere, sondern für dich selbst. Und wenn nicht, ist das genauso willkommen.
Wenn du dich fragst, „Wie begrüße ich mich im Kundalini Yoga?“, dann fragst du eigentlich: Wie komme ich bei mir an? Und genau darum geht es in der Yoga Begrüßung.
Sie ist nicht nur ein äußerer Akt, sondern ein inneres Ritual. Ein bewusster Übergang vom Alltag in die Praxis. Vom Tun ins Sein.
Ich empfinde diesen Moment jedes Mal als Einladung, loszulassen, was war – und mich einzulassen auf das, was kommt. Manchmal mit einem Lächeln, manchmal mit Tränen in den Augen. Alles darf da sein und jedes Mal bringt es mich ins Jetzt und verbindet mich bewusst mit mir.
Es gibt viele Traditionen und Wege, wie man sich im Yoga begrüßt. Im Hatha Yoga etwa ist Namasté verbreitet – oft begleitet von einer Geste mit gefalteten Händen vor dem Herzen. Im Bhakti Yoga beginnt die Praxis manchmal mit einem Bhajan oder Kirtan, also einem hingebungsvollen Lied. Im Yin Yoga hingegen ist die Begrüßung oft ganz still – über die Stimme der Lehrperson, ein Zitat oder einen Moment der Achtsamkeit.
Im Kundalini Yoga ist es das Einstimmungsmantra Ong Namo Guru Dev Namo, das zu Beginn gesungen wird. Doch auch hier gilt: Es muss nicht immer gleich klingen. Manche Lehrer*innen sprechen das Mantra ruhig, andere singen es rhythmisch mit Harmoniumbegleitung. Wieder andere lassen Raum, es innerlich mitzuvollziehen.
Mir ist wichtig zu betonen: Du darfst deinen eigenen Zugang finden. Du darfst Mantras fühlen oder hinterfragen. Du darfst deinen eigenen Weg der Verbindung finden – zu dir selbst, zur Gruppe, zum Raum.
Für manche ist der Moment der Begrüßung beim Yoga still. Für andere laut. Für viele – irgendwann – ein inneres Zuhause.
Die Frage „Wie begrüße ich mich im Kundalini Yoga?“ hat keine einzige richtige Antwort. Es gibt ein Mantra, ja. Es gibt eine Tradition. Aber vor allem gibt es dich – mit deiner Geschichte, deiner Stimme, deiner Offenheit oder deinem Zögern.
In meinen Yogastunden geht es nicht darum, alles gleich zu „können“. Es geht darum, ehrlich mit dir selbst in Kontakt zu kommen. Und das beginnt oft schon im allerersten Moment – mit einem Atemzug, einem Klang, einer inneren Haltung:
Ich bin da. Ich bin bereit. Ich bin ich.
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