
Kurz zusammengefasst:
04.06.2025
4 Minuten
Kundalini Yoga
„Ich hatte plötzlich ein Kribbeln in der Wirbelsäule , mein Herz hat sich geöffnet, und ich habe gespürt, dass da etwas Größeres in mir in Bewegung ist.“
Solche Beschreibungen liest man oft, wenn Menschen von ihrer Kundalini-Aktivierung sprechen. Aber was genau ist das eigentlich – und was passiert da wirklich?
In diesem Artikel möchte ich dir einen ehrlichen, geerdeten Blick auf das Thema geben. Ohne Mystifizierung. Ohne Verharmlosung. Sondern mit Respekt für das, was diese Praxis in Bewegung setzen kann – und mit der Einladung, dich selbst darin besser zu verstehen.
Der Begriff Kundalini Aktivierung beschreibt den Prozess, bei dem die sogenannte Kundalini Energie – eine im Menschen schlummernde Lebens- und Bewusstseinsenergie – ins Fließen gebracht wird. Diese Energie ist laut yogischer Tradition am unteren Ende der Wirbelsäule wie eine Schlange „aufgerollt“ und kann durch gezielte Impulse geweckt werden.
Diese Impulse können aus der eigenen Praxis kommen – etwa durch Kundalini Yoga, Meditation, Atemtechniken, bestimmte Klänge oder Körperhaltungen. Manchmal geschieht die Aktivierung aber auch spontan – durch eine tiefe Krise, einen Schock, intensive Selbsterfahrung oder völlig unerwartet.
Die Frage „Was ist Kundalini Aktivierung?“ lässt sich also nicht mit einer Technik beantworten – sondern nur mit einem Prozess: ein inneres Erwachen, das sich bei jedem Menschen anders anfühlt, in unterschiedlichem Tempo verläuft und nicht nach Plan steuerbar ist.
Kundalini-Aktivierung Erfahrungen sind sehr individuell. Manche Menschen berichten von körperlichen Empfindungen wie Wärme, Kribbeln entlang der Wirbelsäule oder spontanen Bewegungsimpulsen. Andere erleben emotionale Prozesse – Tränen, Wut, Freude, Erinnerungen. Und wieder andere nehmen eine tiefe innere Stille, ein Gefühl von Weite oder Verbundenheit wahr.
Typische Symptome bei der Kundalini-Aktivierung können sein:
All das muss nicht auftreten – und ist nicht zwingend ein Zeichen für „Fortschritt“. Denn die Kundalini Aktivierung folgt keinem linearen Plan. Du kannst dich öffnen – aber nicht kontrollieren, wie sie sich zeigt.
Viele stellen sich den Kundalini-Aktivierungs-Prozess als einmaliges spirituelles Erlebnis vor – vielleicht begleitet von Musik, einer Gruppenreise oder einer besonderen Zeremonie. Und ja, das kann ein Einstieg sein. Doch in Wahrheit beginnt die eigentliche Arbeit danach.
Denn sobald die Energie in Bewegung ist, braucht es einen bewussten Umgang: mit den eigenen Themen, mit dem Körper, mit Emotionen, die sich zeigen. Aktivierung ohne Integration führt sonst schnell zu Überforderung.
In meinem Verständnis ist dieser Weg nichts Esoterisches, sondern zutiefst menschlich. Es geht darum, dich selbst besser kennenzulernen – und all das zu integrieren, was du bist. Wenn du dich fragst, was dabei hilfreich sein kann, ist auch die Kundalini Meditation ein wertvolles Werkzeug zur Begleitung und Erdung.
Ein häufig gewählter Weg, um in Kontakt mit dieser Energie zu kommen, ist die Kundalini Meditation. Sie nutzt Atem, Mantras, Handhaltungen und Konzentration, um das Energiesystem zu harmonisieren und durchlässiger zu machen.
Dabei geht es nicht um Kontrolle, sondern um Hingabe und ein “dich dir selbst anvertrauen”: Man schafft einen Raum, in dem sich etwas zeigen kann – wenn es bereit ist. Genau deshalb ist die Praxis so individuell. Es gibt keine universelle Anleitung für die Kundalini-Aktivierung, die bei allen gleich wirkt.
Es gibt viele Wege, wie Kundalini-Aktivierung angestoßen werden kann – bewusst oder spontan. Klassisch geschieht sie durch regelmäßige Praxis, etwa durch Kundalini Yoga, Atemübungen, Meditation, Mantrasingen, bewusste Bewegung oder energetische Körperarbeit.
Im Kundalini Yoga arbeiten wir mit sogenannten Kriyas, also festgelegten Übungsreihen, die Körper, Atem und Klang kombinieren. Manche davon zielen explizit darauf ab, das Energiesystem zu aktivieren. Wenn du mehr über die Struktur und Wirkung solcher Übungen erfahren möchtest, lies gern auch über die Wirkung des Froschs im Kundalini Yoga.
Auch das gemeinsame Rezitieren von Mantras, wie es in einer typischen Kundalini-Stunde geschieht, kann den Raum öffnen für tiefere energetische Erfahrungen. Was dabei gesungen wird, kannst du hier nachlesen: Was singt man beim Kundalini Yoga?
Was ist Kundalini Aktivierung? Für mich ist es weniger ein Ereignis als eine Einladung: dich selbst tiefer kennenzulernen, loszulassen, was dich blockiert – und Raum zu schaffen für das, was in dir lebendig werden will.
Dieser Prozess ist nicht spektakulär im äußeren Sinne. Oft ist er leise. Unvorhersehbar. Und gleichzeitig unglaublich transformierend. Wenn du ihn mit Geduld, Achtsamkeit und Respekt gehst, kann er dich in eine tiefere Verbindung mit dir selbst führen.
Nicht jeder muss diese Energie „aktivieren“. Sie ist bereits da. Die Frage ist nur: Bist du bereit, ihr zu lauschen?
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