
Kurz zusammengefasst:
11.06.2025
8 Minuten
Kundalini Yoga, Meditation
„Ich kann einfach nicht abschalten beim Meditieren.“ Diesen Satz höre ich oft – vor allem von Menschen, die schon vieles ausprobiert haben, aber nie wirklich „angekommen“ sind. Vielleicht geht es dir ähnlich. Du setzt dich hin, schließt die Augen – und bist doch meilenweit weg von dir selbst.
Hier kann eine Kundalini Meditation ein völlig neuer Zugang sein. Denn sie will dich nicht zur Ruhe zwingen – sie lädt dich ein, dich zuerst zu bewegen, zu schütteln, zu atmen. Und dich dann, ganz natürlich, in die Stille sinken zu lassen.
In diesem Artikel erfährst du, was eine Kundalini Meditation bewirken kann, welche Formen es gibt – und warum gerade dieser Meditationsstil so kraftvoll und heilsam sein kann, ohne dich in ein starres Konzept zu pressen.
Die Kundalini Meditation ist eng verbunden mit der sogenannten Kundalini Energie – einer kraftvollen, kreativen Lebensenergie, die in jedem Menschen ruht.
Unter dem Begriff Kundalini Meditation verstehen viele zunächst die bekannte Form aus dem Osho-Kontext – also die sogenannte Osho Kundalini Meditation. Sie ist eine dynamische, aktive Meditation, die in vier Phasen abläuft: Schütteln, Tanzen, stilles Sitzen und ruhiges Liegen.
Doch es gibt noch viele weitere Formen: Im Kundalini Yoga umfasst der Begriff „Meditation“ eine Vielzahl an Techniken – oft mit Atem, Mantra, Mudra oder Fokus auf bestimmte Chakren. Diese Kundalini Yoga Meditationen können ganz ruhig oder sehr kraftvoll sein, still oder klangvoll, kurz oder über mehrere Minuten hinweg geführt.
Was alle diese Varianten eint: Sie wollen nicht weg vom Körper – sondern hinein. In dein Spüren. Deine Lebendigkeit. Dein Sein.
Ob du eine Osho Kundalini Meditation, eine Chakra Meditation oder eine Tratakam Meditation im Kundalini Yoga praktizierst – die Wirkung ist immer individuell. Und doch berichten viele Menschen von ähnlichen Erfahrungen:
Ich erlebe in meinen Yogastunden oft, dass Menschen nach einer Meditation „anders atmen“. Weicher. Tiefer. Sie nehmen sich selbst klarer wahr. Und viele erzählen, dass sie sich durch die regelmäßige Praxis verbundener fühlen – mit sich selbst und ihrem Umfeld.
Gerade wenn du Schwierigkeiten hast, in der Stille zu sitzen, kann eine Kundalini Meditation Anleitung mit Bewegung oder Klang der Schlüssel sein.
Im Kundalini Yoga gibt es Hunderte von Meditationen – manche wirken auf bestimmte Organe, andere auf emotionale Zustände, wieder andere auf einzelne Energiezentren oder mentale Muster. Jede Meditation ist wie ein Werkzeug – und du darfst ausprobieren, welches gerade für dich passt.
Hier stelle ich dir einige der bekanntesten und wirkungsvollsten Kundalini Yoga Meditationen vor:
Die Tratakam Meditation ist eine Konzentrationsübung, bei der du deinen Blick auf ein äußeres Objekt richtest – zum Beispiel auf eine Kerzenflamme oder ein Symbol. Diese Praxis stärkt nicht nur deine Fokusfähigkeit, sondern kann auch das sogenannte Dritte Auge (Ajna Chakra) aktivieren. In der Kundalini Tradition wird Tratak oft verwendet, um Intuition und innere Klarheit zu fördern.
Besonders kraftvoll wirkt diese Meditation, wenn du das Gefühl hast, im Kopf zu kreisen oder dich schwer konzentrieren zu können. Denn während du z.B. auf eine Kerzenflamme schaust, siehst du plötzlich Bilder, hast Erinnerung und schweifst ab. Es sind all die Illusionen, Gedanken, Vorstellungen und Glaubenssätze, die dich von deinem wirklichen Sein im Hier und Jetzt abhalten. Schau weiter ins Kerzenlicht – bis das Kerzenlicht alles “verbrannt” hat.
In der Chakra Meditation arbeitest du gezielt mit den sieben Hauptenergiezentren des Körpers. Jede Meditation fokussiert ein bestimmtes Chakra – durch Atem, Visualisierung, Mudra oder Mantra. Zum Beispiel:
Diese Form der Kundalini Meditation kann helfen, Blockaden zu lösen, emotionale Themen zu integrieren und dich tiefer mit deinem eigenen Energiesystem zu verbinden.
Die Sat Nam Meditation ist eine der bekanntesten und einfachsten Meditationen im Kundalini Yoga. Sat Nam bedeutet „wahre Identität“. Du wiederholst dieses Mantra entweder laut oder innerlich – oft verbunden mit einer bewussten Atemführung:
Beim Einatmen denkst du „Sat“, beim Ausatmen „Nam“. Oder du fühlst deinen Puls und denkst in seinem Rhythmus innerlich Sat Nam.
Diese Meditation hilft, den Geist zu beruhigen und dich wieder mit deinem inneren Kern zu verbinden. Sie ist besonders gut geeignet für den Einstieg oder wenn du wenig Zeit hast, aber dennoch eine tiefe Wirkung suchst.
Mehr über die Bedeutung und den Einsatz von Mantras wie Sat Nam findest du übrigens im Artikel Was singt man beim Kundalini Yoga?.
Die Kirtan Kriya ist eine der wissenschaftlich am besten untersuchten Meditationen im Kundalini Yoga. Sie besteht aus der Abfolge der Silben Sa Ta Na Ma, die gesprochen, geflüstert und schließlich innerlich wiederholt werden – in Kombination mit Mudras (Fingerhaltungen).
Dabei berührst du bei jeder Klangsilbe einen Finger: Bei Sa Daumen und Zeigefinger, bei Ta Daumen und Mittelfinger, bei Na Daumen und Ringfinger, bei Ma Daumen und kleinen Finger. Danach beginnst du wieder von vorn.
Besonders kraftvoll wirkt diese Meditation, wenn du sie in sechs Abschnitte unterteilst:
Im 1. Sechstel singst du die Silben, im 2. Sechstel flüsterst du sie, im 3. und 4. Sechstel sprichst du sie nur noch innerlich, im 5. Sechstel flüsterst du wieder, und im 6. Sechstel singst du erneut.
Diese Art der Praxis stärkt nachweislich den Mittelbalken des Gehirns – die Brücke zwischen rechter und linker Hirnhälfte – und fördert so innere Balance, Klarheit und Konzentration. Viele Menschen nutzen sie als tägliche Praxis, um ihren Tag bewusst zu beginnen oder abzuschließen.
Es gibt auch viele Kundalini Meditationen, die gezielt auf das Nervensystem wirken – zum Beispiel durch intensives Atemmuster wie den Feueratem, kombiniert mit Haltung und Mantra. Diese Meditationen stärken deine Resilienz, helfen bei Erschöpfung und fördern dein Durchhaltevermögen.
Die Vielfalt ist groß – und genau das schätze ich so sehr an diesem Weg. Du musst dich nicht in eine Form pressen. Du darfst ausprobieren um herauszufinden, was du brauchst, um in deine Balance zu kommen oder dich innerlich auf ein Thema des Tages auszurichten: Sei es eine herausfordernde Sitzung, ein klärendes Gespräch oder einfach der Wunsch, zentrierter und präsenter durch den Tag zu gehen.
Denn Meditation im Kundalini Yoga heißt nicht: Stille um jeden Preis. Es heißt: Verbindung mit dem, was gerade ist.
Manche fragen sich, ob Kundalini Meditation gefährlich sein kann – vor allem, wenn sie Berichte über intensive Erfahrungen lesen. Ja, es stimmt: Durch die Arbeit mit Atem, Klang und Konzentration können Prozesse angestoßen werden, die emotional oder energetisch stark wirken.
Aber: Die Meditation selbst ist nicht „gefährlich“. Entscheidend ist, wie du damit umgehst, mit welchem Bewusstsein du praktizierst – und ob du deine Praxis überforderungsfrei gestaltest. Deshalb empfehle ich immer, mit Anleitung zu beginnen – zum Beispiel in einer begleiteten Stunde oder einem vertrauensvollen Setting. Wichtig ist auch ein gesundes Gleichgewicht zwischen Yoga und Meditation.
Ich arbeite bewusst ohne Dogma und Leistungsdruck. Du darfst langsam gehen, Pausen machen, nachspüren. Es geht nicht darum, etwas erreichen zu müssen – sondern dich selbst zu erfahren.
Vielleicht spürst du beim Lesen schon, dass dich diese Form der Meditation anspricht. Vielleicht fühlst du dich aber auch noch unsicher. Beides ist okay. Du musst nichts sofort „können“ – und du kannst nichts „falsch“ machen, wenn du mit Achtsamkeit und Offenheit übst.
Wenn du erste Erfahrungen machen möchtest, probiere eine geführte Yoga Meditation im Kundalini Stil aus – mit Mantra, Atem oder Bewegung. In meiner Kundalini Yoga Videothek findest du eine Auswahl. Lass dich ein auf den Klang, das Spüren, das, was sich in dir zeigen möchte. Und beobachte, wie du reagierst – körperlich, emotional, energetisch.
Wenn du eine Meditation zu einem bestimmten Thema brauchst – sei es für einen inneren Prozess oder einen konkreten nächsten Schritt – kannst du gerne eine Personal Yoga Session mit mir buchen. Ich stimme die Praxis ganz auf dein Anliegen ab – auf Wunsch auch auf dein Geburtsdatum, um die tieferliegenden Impulse deiner Lebenszahl mit einzubeziehen.
Behalte immer im Hinterkopf: Es gibt keine „beste“ Kundalini Yoga Meditation. Es gibt nur die, die jetzt zu dir passt.
Ob du dich von der Osho Kundalini Meditation angesprochen fühlst, tiefer in die Chakra Meditation im Kundalini Yoga eintauchen möchtest oder einfach einen neuen Zugang zu dir suchst – Kundalini Meditation kann dir eine Tür öffnen. Nicht nach außen, sondern nach innen.
Sie kann deine Energie harmonisieren, dein Nervensystem beruhigen, dein Herz öffnen. Und sie erinnert dich daran: Du musst nichts leisten, um bei dir selbst anzukommen.
Lesezeit: 6 min
Lesezeit: 5 min
Lesezeit: 5 min
Vertiefe deine Kundalini Reise und entfalte dein volles Potenzial. Wähle den Weg, der am besten zu deinen Bedürfnissen passt: