Kundalini Yoga Übungen (Kriyas)

Die wichtigsten Punkte:

  • Kriyas sind festgelegte Übungsreihen aus Bewegung, Atem und Mantra
  • Sie wirken auf Körper, Energie, Emotionen und Bewusstsein
  • Die Praxis basiert auf den fünf Elementen und wird individuell abgestimmt
  • Beispiele reichen von Detox-Kriyas bis zur Herzöffnung
  • Eine gute Kriya transformiert – ohne zu überfordern
Datum

11.06.2025

Lesezeit

6 Minuten

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Kundalini Yoga

Wenn Menschen zum ersten Mal in eine Kundalini Yoga Stunde kommen, fällt oft ein Begriff, der in anderen Yogastilen kaum auftaucht: Kriya. Damit sind nicht einzelne Haltungen gemeint, sondern Kundalini Yoga Übungen, die in festgelegten Abfolgen kombiniert werden – oft kraftvoll, manchmal herausfordernd, immer transformierend.

Doch was genau ist eine Kriya? Wie wirken diese Übungsreihen auf Körper, Verstand und Energiesystem? Und wie kannst du sie in deine eigene Praxis integrieren, ohne dich dabei zu überfordern?

Was sind Kundalini Yoga Übungen?

Kundalini Yoga Übungen bestehen in der Regel aus einer Abfolge von Bewegungen, Atemmustern, Konzentrationspunkten und Mantras. Diese sogenannten Kriyas sind wie energetische Kompositionen: Jede einzelne Übung hat ihre eigene Wirkung. Im Unterschied zu den Kundalini Yoga Asanas, die oft einzeln praktiziert werden können, entfalten Kundalini Yoga Übungen ihre Kraft vor allem durch die Kombination – durch das Zusammenspiel von Haltung, Atem und innerer Ausrichtung.

Viele Yogaformen verwenden ähnliche Übungen – doch was sie wirklich unterscheidet, ist die Absicht dahinter und die Art, wie Menschen begleitet werden. In meiner Kundalini Yoga Ausbildung lege ich großen Wert darauf, dass Teilnehmer*innen nicht nur vorgegebene Kriyas kennenlernen, sondern lernen, eigene Kriyas zu entwickeln – auf Basis der fünf Elemente und der Körperachsen.

Die Frage ist für mich immer: Was braucht dieser Raum, diese Gruppe, dieser Moment? Eine gute Kriya balanciert das, was fehlt – sie bringt Erdung, Weite, Wärme, Klarheit oder Struktur, je nachdem, welches Element gerade gestärkt werden darf. Dabei entsteht ein Raum, in dem nicht einfach „etwas abgearbeitet“ wird, sondern in dem echte Heilung, Integration und Verbindung stattfinden können.

Natürlich können bestimmte Kriyas das Nervensystem stärken, das Herzchakra öffnen oder die hormonelle Balance fördern – aber nicht als mechanisches Ziel, sondern als Resultat einer lebendigen, stimmigen Praxis, die im Hier und Jetzt wurzelt.

Wirkung der Kriyas – auf mehreren Ebenen

Eine Kriya wirkt nie nur körperlich. Viele Kundalini Yoga Übungen zielen darauf ab, Energieblockaden zu lösen, das Drüsensystem zu harmonisieren oder das Nervensystem zu stärken. Oft werden Atemtechniken wie der Feueratem eingesetzt, begleitet von innerer Fokussierung und Mantra Rezitation.

Im Zentrum steht dabei oft die Kundalini Energie – eine in uns ruhende Lebensenergie, die durch die Praxis aktiviert und harmonisiert werden kann. 

Ein Beispiel: Es gibt Kriyas, die das Herz öffnen – nicht nur anatomisch, sondern emotional. Andere helfen dir, alte Muster loszulassen oder Klarheit in Entscheidungsprozesse zu bringen. Manche wirken eher entspannend, andere aktivierend. Und manche – wie etwa Der Frosch – zeigen, wie stark einfache Bewegungen in der Wiederholung wirken können.

Wie fühlt sich das an?

Viele Menschen beschreiben die Kundalini Yoga Übungen als intensiv – aber nicht überfordernd. Die Bewegung an sich ist oft einfach. Was sie fordernd macht, ist die Wiederholung, das rhythmische Atmen, das bewusste Halten über längere Zeit.

Gerade am Anfang können starke Empfindungen auftauchen: Hitze, Gänsehaut, Tränen, tiefe Freude, innere Unruhe. Das ist kein Grund zur Sorge. Es zeigt, dass etwas in Bewegung kommt. Wichtig ist, dich gut zu erden, nachzuspüren – und nicht zu denken, du müsstest alles fühlen, um „richtig“ zu üben. Im Zweifel hilft eine klare Begleitung.

Beispiele für Kundalini Yoga Übungen (Kriyas)

Im Kundalini Yoga gibt es Hunderte von Kriyas – jede mit einem eigenen Fokus, energetischen Aufbau und Wirkungsspektrum. Hier findest du einige Beispiele, die zeigen, wie unterschiedlich die Kundalini Yoga Übungen sein können – und was du dir darunter konkret vorstellen kannst:

1. Kriya zur Stärkung des Nervensystems

Diese Übungsreihe enthält unter anderem dynamische Schulterkreise im Schneidersitz, Wirbelsäulenflexbewegungen und Halteübungen mit aktivem Atem. Sie wirkt kräftigend auf Rücken, Nacken und Nervensystem und kann helfen, besser mit Stress umzugehen und dich energetisch zu stabilisieren.

2. Kriya für das Herzchakra

Hier arbeitest du viel mit Rückbeugen, etwa durch das rhythmische Heben und Senken des Brustkorbs im Kamel, in Verbindung mit einem kraftvollen Atemmuster. Begleitend kommen Armbewegungen und meditative Phasen hinzu – ideal, um emotionale Anspannung im Herzraum zu lösen und mehr Mitgefühl zu entwickeln.

3. Detox-Kriya für Leber und Darm

Diese Kriya kombiniert Drehhaltungen im Sitzen, Feueratem in Bauchlage und intensive Haltepositionen mit Mudras. Sie unterstützt die natürliche Entgiftung und regt das Verdauungsfeuer an. Besonders wirksam, wenn du dich körperlich träge oder innerlich „voll“ fühlst.

4. Kriya zur Entfaltung der Kreativität

Becken- und Hüftbewegungen stehen hier im Mittelpunkt – etwa Hüftkreise im Sitzen, rhythmisches Federn im Schneidersitz oder Schüttelübungen im Stehen. Manchmal wird dabei ein kreatives Mantra gesungen. Diese Kriya kann helfen, Energieblockaden im zweiten Chakra zu lösen und Zugang zu deiner Schöpferkraft zu finden.

5. Kriya zur Vorbereitung auf die Meditation

Diese sanfte Kriya enthält einfache Kundalini Yoga Asanas wie die Wirbelsäulenrotation, langsame Schulteröffner und bewusste Atemlenkung in Verbindung mit Mantra. Ziel ist es, den Körper durchlässig und den Verstand ruhig werden zu lassen – eine gute Einstimmung auf eine Kundalini Meditation.

Wie beginne ich mit Kundalini Yoga Übungen?

Die beste Art, Kundalini Yoga Übungen kennenzulernen, ist: sie zu machen. Aber nicht auf eigene Faust und möglichst spektakulär – sondern geführt, achtsam, im eigenen Tempo.

Das kann in einer offenen Yogastunde sein, wo du Feedback bekommst und dich getragen fühlst. Oder du startest mit einer Praxis aus meiner Videothek, wo du ganz in deinem Rhythmus üben kannst. Yoga Einzelstunden mit mir eignen sich, wenn du etwas auf dich ganz genau zugeschnittenes haben möchtest, unsicher bist oder viele Einschränkungen mitbringst und erstmal Möglichkeiten ausloten möchtest.

Auch das Singen von Mantras – wie es häufig am Anfang und Ende einer Kriya geschieht – hilft, dich zu fokussieren und zu zentrieren. 

Wenn du tiefer einsteigen und nicht nur üben, sondern auch verstehen willst, wie die Übungen wirken, was sie im Körper und Energiefeld auslösen – dann bietet dir meine Kundalini Yoga Ausbildung einen vertieften Rahmen, um fundiert und reflektiert zu lernen.

Kriya, Aktivierung und Integration

Manche Menschen verbinden Kundalini Yoga Übungen direkt mit einer Kundalini-Aktivierung – also dem Erwachen der inneren Lebensenergie. Und ja: Es gibt Kriyas, die genau das fördern. 

Tatsächlich ist es gar nicht so schwer, die Kundalini einmal zu erwecken. Es kann in einer intensiven Praxis, durch eine kraftvolle Kriya oder tiefe Meditation geschehen. Aber sie oben zu halten, in der Klarheit und Anbindung zu bleiben – während wir mitten im Leben stehen, mit Arbeit, Familie, Alltag – das ist die eigentliche Kunst.

Die Kriya ist das Werkzeug. Du bist der oder die Erfahrende. Und gemeinsam dürfen wir daran wachsen, eine Praxis zu finden, die uns nicht nur erhebt, sondern auch trägt – die uns hilft, im Alltag verbunden, klar und liebevoll zu bleiben.

Fazit: Kundalini Yoga Übungen – deine Praxis als Prozess

Kundalini Yoga Übungen sind keine Performance, kein Auspowern, kein spiritueller Sprint. Sie sind Einladung. Struktur. Möglichkeit.

Du musst nichts „erreichen“. Nur spüren, ob dich eine Übung ruft. Und dann eintauchen – bewusst, atmend, offen. Vielleicht verändert sie etwas in deinem Körper. Vielleicht berührt sie dich innerlich. Vielleicht einfach beides.

Egal, wie dein Weg aussieht: Jede Kriya ist ein Erfahrungsraum. Und du darfst ihn betreten – in deinem Tempo, mit deiner Geschichte, mit allem, was du bist.

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