Kundalini Yoga Asanas & Körperhaltungen

Die wichtigsten Punkte:

  • Kundalini Yoga Asanas wirken oft einfach, aber intensiv
  • Sie verbinden Haltung mit Atem, Mantra und Präsenz
  • Typische Asanas sind z. B. Schneidersitz, Frosch oder Kobra
  • Der Fokus liegt auf Wirkung, nicht auf Perfektion
  • Auch kurze Praxis im Alltag kann viel bewirken
Datum

20.05.2025

Lesezeit

6 Minuten

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Kundalini Yoga

Wenn du zum ersten Mal eine Kundalini Yoga Stunde erlebst, wirst du vielleicht überrascht sein: Die Bewegungen wirken oft einfacher als in anderen Yogaformen – und gleichzeitig intensiver. Was auf den ersten Blick sanft aussieht, entfaltet mit der richtigen Aufmerksamkeit eine tiefe Wirkung.

Doch welche Kundalini Yoga Asanas gibt es überhaupt? Und wie unterscheiden sie sich von den Haltungen im Hatha oder Vinyasa Yoga? In diesem Artikel bekommst du einen Überblick über die häufigsten Körperhaltungen im Kundalini Yoga – und darüber, was sie im Körper und im Energiefeld bewirken.

Was sind Kundalini Yoga Asanas?

Der Begriff Asana bezeichnet im Yoga allgemein eine Körperhaltung. Auch im Kundalini Yoga werden Asanas praktiziert – allerdings weniger als Ziel an sich, sondern als Teil eines größeren energetischen Zusammenhangs.

In einer typischen Kundalini Praxis ist eine Asana selten isoliert, sondern wird mit Atem, Mantra oder rhythmischer Bewegung kombiniert. Die Pose dient nicht in erster Linie der Dehnung oder Kräftigung, sondern als Gefäß für Energiefluss und Bewusstsein.

Gerade weil die Kundalini Yoga Asanas oft schlicht wirken, liegt ihre Tiefe in der Präsenz: Wie bewusst bist du in der Haltung? Wie atmest du? Wie verbunden bist du mit deinem inneren Raum?

Im Unterschied zu anderen Yogastilen – etwa dem Hatha Yoga – geht es hier weniger um ästhetische Ausführung oder langes Halten, sondern um Wirkung. Was diesen Unterschied genau ausmacht, kannst du auch in meinem Artikel zum Unterschied zwischen Hatha Yoga und Kundalini Yoga nachlesen.

Typische Kundalini Yoga Asanas

Hier findest du eine Auswahl häufig verwendeter Asanas im Kundalini Yoga – verbunden mit ihrer energetischen und emotionalen Wirkung. Sie stehen meist nicht für sich allein, sondern sind Teil einer Übungsreihe oder Meditation.

1. Der Schneidersitz (Sukhasana)

Die wohl bekannteste Sitzhaltung. In ihr beginnen und beenden viele Kundalini Stunden. Hier wird oft geatmet, gesungen oder meditiert. Sukhasana steht für innere Zentrierung und Präsenz. Kundalini Meditation wird hauptsächlich aus dieser Haltung praktiziert – manchmal still, manchmal mit Mantra und Mudra oder mit einer Atemmeditation.

2. Die Kobra (Bhujangasana)

Eine klassische Rückbeuge, die im Kundalini Yoga oft dynamisch eingesetzt wird – z. B. in Verbindung mit dem Atem. Sie aktiviert das Herzchakra und öffnet den Brustraum. Die Kobra wird häufig in Yoga Übungen – einer bestimmten Abfolge an Asanas (auch Kriyas genannt) – verwendet, die die Kundalini Energie wecken und durch die Wirbelsäule fließen lassen.

3. Der Schulterstand (Sarvangasana)

Im Kundalini Yoga wird der Schulterstand oft kürzer gehalten, aber gezielt eingesetzt, um den Kreislauf zu aktivieren und das Energiesystem umzupolen. Er gilt als energetisierend – besonders wenn er im Anschluss an Atemübungen oder eine körperlich fordernde Sequenz folgt.

4. Die Froschhaltung

Eine einfache, aber sehr intensive Haltung, die oft wiederholt wird – zum Beispiel 26 oder 54 Mal. Sie öffnet Hüften und Herzraum, bringt den Kreislauf in Schwung und fördert emotionale Durchlässigkeit. In meinem Artikel zur Wirkung des Froschs im Kundalini Yoga beschreibe ich, warum diese Übung so viel mehr ist als nur ein Beintraining.

5. Das Kamel (Ustrasana)

Diese Rückbeuge wird im Kundalini Yoga häufig für Herzöffnung, Hingabe und Mut verwendet. Sie wird oft mit Mantra oder Atem kombiniert und kann starke Gefühle freisetzen. Gerade bei energetisch intensiveren Sequenzen hilft sie, das Feld zu weiten und alte Muster loszulassen.

Es ist wichtig zu beachten, dass in dieser Körperhaltung das Mantra nur gedacht werden darf – gesungen wird in der Kamelposition nicht, da das Singen den energetischen Fluss stören oder den Körper überfordern würde. 

Was unterscheidet Kundalini Yoga Asanas von anderen Yogastilen?

Viele der körperlichen Übungen im Kundalini Yoga sind auch aus dem Hatha oder Yin Yoga bekannt. Im Grunde stammen alle Yoga-Richtungen aus einer gemeinsamen Wurzel. Der Unterschied liegt oft weniger in der äußeren Form als in der Absicht, mit der sie praktiziert werden. Es geht im Kundalini Yoga nicht um „die perfekte Körperhaltung“, sondern um das, was durch die Körperhaltung geschieht.

Die Asana ist ein Kanal – kein Selbstzweck. Sie dient als Zugang zum energetischen System, zur körperlichen, emotionalen und mentalen Ebene. Häufig werden Asanas mit Atemtechniken oder rhythmischer Bewegung verbunden, um bestimmte Wirkungen im Energiesystem auszulösen.

Kundalini Yoga Asanas im Alltag

Viele Kundalini Yoga Asanas lassen sich auch einzeln in deinen Alltag integrieren. Gerade einfache Haltungen wie der Schneidersitz oder die Froschhaltung können – bewusst und kurz geübt – helfen, dich wieder zu spüren, zu zentrieren oder aufzuladen.

Die Wirkung liegt oft nicht in der Dauer, sondern in der Qualität der Aufmerksamkeit. Schon drei bewusste Atemzüge in einer Haltung können dein Energiesystem neu ausrichten – besonders, wenn du sie mit einem Mantra oder einer inneren Ausrichtung verbindest. Wenn du mehr darüber erfahren willst, wie Stimme und Klang dabei wirken können, hilft dir der Artikel Was singt man beim Kundalini Yoga?.

Wie lernt man Kundalini Yoga Asanas?

Wenn du die Kundalini Yoga Asanas sicher und wirkungsvoll lernen möchtest, ist es hilfreich, nicht nur Anleitungen zu lesen, sondern sie in einem passenden Rahmen zu erleben. Denn oft geht es weniger um die äußere Form, sondern darum, wie du dich in einer Haltung erlebst – mit Atem, Aufmerksamkeit und innerer Ausrichtung.

Eine Möglichkeit, die Asanas in der Tiefe kennenzulernen, sind regelmäßige Yogastunden, in denen du angeleitet wirst und Raum hast, Fragen zu stellen und eigene Erfahrungen zu integrieren.

Wenn du zeitlich flexibel bleiben willst, bietet dir auch meine Videothek eine gute Grundlage: Hier findest du geführte Sequenzen zum Mitmachen – in deinem Tempo, wann und wo du willst.

Und wenn du tiefer einsteigen möchtest – sei es, um selbst zu unterrichten oder um deinen eigenen Weg bewusster zu gestalten –, ist die Kundalini Yoga Ausbildung ein intensiver und transformierender Rahmen, in dem du die Wirkung der Asanas auf allen Ebenen erforschen kannst: körperlich, energetisch, emotional und mental.

Fazit: Kundalini Yoga Asanas als Tor zur Tiefe

Kundalini Yoga Asanas sind keine gymnastischen Übungen. Sie sind energetische Tore, emotionale Räume, körperliche Anker. Sie verbinden dich mit dir selbst – nicht über Leistung, sondern über Bewusstsein.

Du musst keine perfekte Haltung einnehmen. Du musst nicht beweglich oder stark sein. Alles, was du brauchst, ist die Bereitschaft, dich einzulassen. Und die Offenheit, zu spüren, was sich durch die Haltung in dir zeigen möchte.Wenn du dich auf diesen Weg einlassen möchtest, aber noch unsicher bist, wie du anfangen sollst – manchmal hilft es, sich nicht gleich auf alles zu stürzen. Vielleicht beginnt dein Weg einfach mit einer Haltung. Einer bewussten Atmung. Und einem inneren Ja.

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